17/09/2022

Gorbatschow hat Wort gehalten – der Westen hat sein Wort gebrochen

Kurzmeldung Nr. 13 – Gorbatschow hat Wort gehalten – der Westen hat sein Wort gebrochen

Michail Gorbatschow ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Ohne ihn wäre Europa, wäre Deutschland nicht geeint. Gorbatschow ist es zu verdanken, dass 350.000 sowjetische Soldaten friedlich – ohne Waffengewalt – aus der ehemaligen DDR abzogen.

Er war einer der Architekten eines neuen Friedens in Europa.

Als sich der Konflikt zwischen dem Westen und Russland im Jahr 2015 weiter entzündete, stellte die Zeitschrift Der Spiegel an Michail Gorbatschow die Frage: „Wer ist schuld an der neuen Konfrontation?“

Michail Gorbatschow: „In Amerika hat man sich dem Gefühl hingegeben, dass sie alle Sieger seien. Als hätten sie irgendetwas ohne uns erreichen können. Das konnten wir nur gemeinsam erreichen. Ich habe oft in meinen Vorträgen in Amerika an John F. Kennedy erinnert. Er sagte einmal über die Sowjetunion, über die sowjetischen Menschen: ‚Man darf sie nicht dämonisieren. Sie sind genau so wie wir. Sie haben Kinder, sie wollen ein glückliches Leben führen‘. Aber Amerika kann nicht ohne Feinde leben. Die Amerikaner müssen ja zeigen, warum sie ein großes Militärbudget brauchen.“

Und Gorbatschow zitiert Kennedy weiter: „Wenn ihr davon ausgeht, dass die kommende Weltordnung eine Pax Americana (ein „amerikanischer Frieden“) wird, dann muss ich euch sagen: Entweder gibt es Frieden für alle, oder es gibt keinen Frieden.“

An alle, die jetzt Gorbatschow ehrend gedenken, die Erinnerung:
Ihm ist zu verdanken, dass in der Sowjetunion Bücher nicht mehr der Zensur anheimgefallen sind, also das, was jetzt in der Ukraine wieder stattfindet.
Gorbatschow ist es zu verdanken, dass die Bürger der Sowjetunion Reisefreiheiten erhielten, also das, was Großteile der Polit-Elite Europas den russischen Bürgern jetzt wieder vorenthalten wollen.
Wer dreht das Rad der Geschichte zurück?

All diejenigen, die jetzt Lobeshymnen anstimmen, haben nicht auf die warnende Stimme Gorbatschows gehört. Auch nicht der CDU-Chef Friedrich Merz, wenn er auf Twitter schreibt: „Die CDU trauert um einen Staatsmann, dem Deutschland vertrauen konnte und der uns vertraut hat.“

Das sah Gorbatschow anders. In dem Spiegel-Interview von 2015 wurde er gefragt: „Sind Sie enttäuscht von Deutschland?“ Antwort Gorbatschow: „Es gibt in Deutschland viele, die sich an der Teilung beteiligen wollen.“

Der Spiegel: „An der Teilung Europas?“

Gorbatschow: „Ich höre an dieser Stelle besser auf zu reden.“

Als der US-Präsident Barack Obama in einer Rede vor den Vereinten Nationen schon 2014 verkündete, Russland müsse seine Aggression teuer bezahlen und, in einem Satz mit der Seuche Ebola und dem Terrorismus, Russland als große Gefahr bezeichnete, reagierte Gorbatschow mit den Worten: „Es gibt nur ein wesentliches Fieber auf der Welt – die USA und ihren Führungsanspruch“. Die US- Regierung nähme die Ukraine nur als Vorwand, um weiter nach Vormacht zu streben. „Die Welt steht am Abgrund eines großen Unglücks.“

Und er ging sogar noch weiter: Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Mauerfalls in Berlin sagte Gorbatschow im November 2014: „Die Wahrheit besteht darin, dass man die Krim nicht von Russland losreißen darf.“

Heute werden auf dem Schlachtfeld Ukraine die Früchte des Friedens untergepflügt, mitsamt den zerfetzten Leibern der jungen Menschen, für die Michail Gorbatschow eine friedlichere und freiere Welt errichten wollte.

Nur mit friedvollen Taten der westlichen Politiker wäre dem Friedensarchitekten Gorbatschow eine ehrliche letzte Ehre zu erweisen.
Alles andere ist Doppelmoral und Scheinheiligkeit.

Gorbatschow hat Wort gehalten. Der Westen hat sein Wort gebrochen.

 

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