31/08/2021

Die Dogmen und ihre Auswirkungen im Alltag – gestern und heute

Der Modus spezial – gestern und heute – Nr. 4: Die Dogmen und ihre Auswirkungen im Alltag – gestern und heute

Die Dogmen und Bekenntnisschriften sind die Betriebsanleitungen der Kirchen und unveränderbar. Doch was waren und sind die Auswirkungen? Wer auch nur einem einzigen der bekanntesten über 200 Dogmen oder nur einem von Hunderten dogmengleicher kirchlicher Lehrverkündigungen widerspricht, wurde früher verfolgt, gefoltert und hingerichtet. „Anathema sit“ = „Fluch sei über ihn“ ist die kirchlich-theologische Grundlage, nachzulesen bis heute in den Dogmensammlungen. Die Kirche gab die Weisungen und zwar immer aufgrund ihrer Betriebsanleitung, den Dogmen. Die weltlichen Obrigkeiten mussten die mörderische Folge einer katholischen Verfluchung dann ausführen, oder deren Vertreter fielen ebenfalls der kirchlichen Betriebsanleitung zum Opfer. Heute wird zwar niemand mehr ermordet, wenn er nicht an ein bestimmtes Dogma glaubt. Doch die Dogmen selbst samt den ihnen zugehörigen Verfluchungen, was nach dem Tod ewige Hölle bedeuten soll, sind weiterhin voll gültig in Kraft. Und oft ist heute Verleumdung und Rufmord die Auswirkung gegenüber Menschen, die den Dogmen widersprechen. Denn die Betriebsanleitung ist die gleiche, damals und heute. Und die kirchenamtlichen Mörder bzw. Mordanstifter von damals sind die Kirchenheiligen von heute und ihr Leichnam wird dem Volk in Grüften präsentiert, vor denen es die zur Ehre der Altäre Erhobenen bevorzugt anrufen dürfe. Die ungesühnte Vergangenheit ist auf vielfache Art Gegenwart.

Lernen Sie die Gegenwart besser verstehen und einige Dogmen kennen, und nehmen Sie innerlich teil am Schicksal unzähliger Dogmen-Opfer, damit deren Mut noch viele Menschen berühren kann im Hinblick auf eine kommende Zeit ohne Priester und Dogmen. Wir weisen hin auf die Philosophin Hypatia in Alexandria, auf die Katharer und Waldensern des Mittelalters, den Reformpriester Jan Hus, die grausam gefolterten und ermordeten urchristlichen “Täufer” – deren grausame Verfolgung das erste ökumenische Projekt des katholischen und des evangelischen Gewaltblocks dunkelster Ausprägung im 16. Jahrhundert war.
Zu den praktizierten Folgen der kirchlichen Betriebsanleitung in der Gegenwart gehört schließlich, dass auch Amtshandlungen pädokrimineller Priester volle Gültigkeit haben, wie auch bereits in früheren Jahrhunderten. Auch das lukrative Religionsgeschäft mit der Angst wird heute wie damals angewandt: Papst Joseph Ratzinger drohte 2011 im Berliner Olympiastadion allen Bundestagsabgeordneten und Kirchenmitgliedern ewiges Feuer an, falls sie sich von seiner Organisation lossagen. Näheres ebenfalls in dieser Sendung. Alles aufgrund der Betriebsanleitung, die von den Politikern Unterwerfung verlangt. „Angst essen Seele auf“ heißt der Titel eines bekannten Films, der auch hier angewandt werden könnte. Auch Papst Franziskus blieb bei diesem System. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit bekannte er sich ausdrücklich zur kompletten Betriebsanleitung; zu allen Glaubensartikeln, auch zu denen, “die weniger wichtig erscheinen”.

Heute also weiter Einschüchterung. Und morgen? Was ist, wenn Rechtsstaatlichkeit sich den Dogmen beugt? Und was würde geschehen, wenn die politische Macht versagt, so wie sie damals versagte?
Die Vatikankirche benutzt heute die gleiche Betriebsanleitung wie seit Jahrhunderten. Ihre Päpste haben die Talarträger faktisch zu Göttern gemacht, da die von Päpsten verkündeten Dogmen als „von Gott offenbart“ behauptet werden. Und, wie es in einem Dogma wörtlich heißt: „Wer immer sich also dieser von Gott so angeordneten Gewalt widersetzt, widersetzt sich der Anordnung Gottes.“ Das ist die katholische Lehre, nicht die Worthülsen, die an Weihnachten und Ostern gepredigt werden. Und der Staat? Er subventioniert dieses Religionssystem mitsamt seiner Betriebsanleitung Jahr für Jahr mit Milliarden an Euro, die alle Steuerzahler, wir alle, aufbringen müssen. Immer der gleiche Modus – gestern und heute.

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